Unter dem Dach der Städteregion Ruhr 2030 haben sich die Kommunen Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum, Hagen, Dortmund und Hamm zusammengeschlossen, um regionale Kooperation durch gemeinsames Planen und Handeln zu praktizieren. Die Städteregion Ruhr ist siedlungsstrukturell betrachtet die größte Stadt Deutschlands. Sie verfügt über zahlreiche Verflechtungen in allen Lebensbereichen, welche die Stadtgrenzen überschreiten. Daher braucht die Städteregion Ruhr gemeinsame Visionen und Ideen, Leitbilder und Ziele, Strategien und Projekte für ihre integrierte Entwicklung. Da die Bauleitplanung nach dem BauGB nicht unmittelbar greift, sind Masterpläne ein Weg, eine integrierte Entwicklung zu erreichen.
Innerhalb des gemeinsamen Projektes Masterplan Ruhr werden Fragen der zukünftigen räumlichen Entwicklung aufgeworfen und analysiert, um Entwicklungspotenziale und –optionen der Region zu erkennen und gemeinsame Zielsetzungen sowie Entwicklungsstrategien zu vereinbaren. Durch diese regionale Kooperation leisten die Kommunen auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Strukturpolitik in der Metropole Ruhr und etablieren zudem eine neue Planungskultur.
Auf dem Weg zu mehr regionaler Kooperation geht es nun einen weiteren Schritt voran. Als Städteregion Ruhr haben die Städte gemeinsam den Masterplan Ruhr 2008 erarbeitet. Der Masterplan Ruhr 2008 beinhaltet eine umfassende Analyse zu den Handlungsfeldern Wohnen, Städtebau und Stadtentwicklung sowie Region am Wasser. Getreu ihrem Motto "Kooperation und Eigensinn" stellen die Städte aktuelle Entwicklungen aus den jeweiligen Kommunen vor, und zugleich arbeiten sie das regional Verbindende heraus. Für alle Handlungsfelder definiert der Masterplan Ruhr 2008 Leitlinien und Ziele, die zukünftig gemeinsam verfolgt werden sollen. Eine Auswahl an zusätzlichen Gastbeiträgen verschiedener Autoren runden das Bild der zukünftigen Entwicklung der Städteregion Ruhr ab. |
Beim Masterplan Ruhr handelt es sich um ein informelles Planungs- und Kommunikationsinstrument. Es geht im Wesentlichen darum, in den bearbeiteten Handlungsfeldern auf regionaler Ebene Ist-Situationen zu erfassen und zu bilanzieren, Stärken und Schwächen zu identifizieren, Entwicklungspotenziale abzuschätzen, Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen und damit eine Grundlage für weitere räumliche Planungen zu schaffen. Die nun vorliegende Broschüre Masterplan Ruhr 2008 vertieft die komplexen und vielschichtigen Themen, beleuchtet neue Aspekte und Qualitätsziele und zeichnet damit ein Bild für eine attraktive Zukunft – wissend, dass hier noch zahlreiche Probleme und Aufgaben einer Lösung bedürfen.
Ausgangspunkt des Masterplan Ruhr war ein gemeinsam getragenes Forschungsprojekt im Rahmen von "Stadt 2030", einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Zum Abschluss der Forschungsphase im Frühjahr 2003 wurden mehrere Leitprojekte für die zukünftige Kooperation in der Region formuliert, die in einem "Stadtregionalen Kontrakt" einmündeten. Eines dieser Leitprojekte ist der Masterplan Ruhr.
Am 03.März 2006 veröffentlichte die Städteregion Ruhr den ersten Entwurf des Masterplan Ruhr. Im Laufe des Jahres 2006 wurden die darin formulierten Inhalte und Ziele zu den Themen Wohnen, Städtebauliche Projekte von besonderer Bedeutung sowie Region am Wasser in drei regionalen Fachveranstaltungen vorgestellt und diskutiert. Daraus ergaben sich weitere Prozessschritte und zum Teil auch erste strategische Partnerschaften. So haben sich beispielsweise die kommunalen Wohnungsunternehmen der Städteregion Ruhr zur Initiative WIR – Wohnen im Revier zusammengeschlossen, um sich für den Wohnstandort gemeinsam zu engagieren.
Der Masterplan Ruhr ist ein Prozess, der stetig weiterentwickelt und fortgeschrieben wird. So sind beispielsweise die Anregungen aus den Fachtagungen in die Weiterentwicklung eingeflossen. Das eigenständige Projekt "Regionale Wohnungsmarktbeobachtung Städteregion Ruhr" wurde durch den Masterplan Ruhr 2006 auf den Weg gebracht. Es ist eine neue Arbeitsgruppe entstanden, die im März 2009 den Ersten Regionalen Wohnungsmarktbericht vorgelegt hat. Zukünftig wird sich der Masterplan Ruhr im Schwerpunkt mit den Themen Wirtschaft/Wirtschaftsflächen sowie Einzelhandel beschäftigen.