Kooperation und Eigensinn in der Städteregion Ruhr
von Herrn Staatssekretär Dr. Lütke Daldrup ausgezeichnet
Mit einem von insgesamt 15 Preisen im Rahmen des bundesweiten MORO —Wettbewerbs (Modellvorhaben der Raumordnung) "kommKOOP — Erfolgreiche Beispiele interkommunaler Kooperationen" wurde die Arbeit der "Städteregion Ruhr 2030" in Berlin am 04.10.2006 von Herrn Staatssekretär Dr. Engelbert Lütke Daldrup - in Vertretung für Herrn Wolfgang Tiefensee, dem Minister des auslobenden Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung - gewürdigt.
Stellvertretend für die "Städteregion Ruhr" konnte Essens Planungsdezernent Hans-Jürgen Best die Ehrung im Themenfeld "Vielfältige Themen und Erfahrungsaustausch" entgegen nehmen. Die Juryvorsitzende Frau Dr. Irene Wiese-von Ofen betonte, dass die Auswahl aus insgesamt 167 eingereichten Kooperationsprojekten sehr schwer gefallen sei. Zugleich zeigte sie sich beeindruckt von der Vielzahl und Vielfalt bundesweit laufender Kooperationsvorhaben und erfreut über den Preis für die "Städteregion Ruhr".
Das Projekt "Städteregion Ruhr 2030" wurde im Rahmen des ldeenwettbewerbs "Stadt 2030" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen. Die acht kreisfreien Städte Duisburg, Herne, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund sowie die Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung - die das Vorhaben wissenschaftlich begleitete - beschlossen im Sommer 2000 dem Aufruf zu folgen und einen regionalen Leitbildprozess zu organisieren.
Im Austausch mit vielen Akteuren der Region wurden im Rahmen des Forschungsvorhabens Ideen für kooperative Leitprojekte entwickelt - als Schritte zur Realisierung eines regionalen Leitbildes unter dem Motto "Kooperation und Eigensinn", also: Interkommunale Zusammenarbeit bei Wahrung der eigenen Interessen und des eigenen Profils.
Wesentlicher Bestandteil des "Stadtregionalen Kontraktes", der im Juni 2003 - und damit nach dem Ende der Förderlaufzeit - von den Stadtspitzen der acht Städte unterzeichnet wurde, sind (erste) Handlungsfelder für (erste) Leitprojekte. Vorrangig bearbeiten die Städte zur Zeit die Themen "Masterplan Ruhr", "Regionaler Flächennutzungsplan" und "Ruhrtal".
Das (Teil-) Projekt "Ruhrtal" konnte sich ebenfalls über einen Preis freuen. In der Kategorie, Wirtschaftsförderung, Tourismus, Naherholung" konnte Herr Klaus Tödtmann vom Ennepe-Ruhr-Kreis stellvertretend für die Gemeinschaftsinitiative die Auszeichnung durch den Staatssekretär entgegen nehmen. Beteiligt am Ruhrtal-Projekt sind die 2030-Städte Dortmund, Bochum, Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und Duisburg in Kooperation mit dem regionalen Projekt "Das Ruhrtal", zu dem sich bereits vor Jahren die Städte Bochum, Hattingen, Weiler, Witten, Herdecke, Hagen, der Ennepe-Ruhr-Kreis sowie der RVR zusammen gefunden haben.
Der Verbund der "Städteregion Ruhr" hat ein kooperationsfreundliches Klima in der Region geschaffen, wie es zuvor nicht anzutreffen war. In vielen anderen - hier nicht explizit benannten - Bereichen lässt sich ohne Zweifel eine Fülle weiterer gelungener Beispiele für interkommunale Kooperationen finden. Der Titel "Kulturhauptstadt Europas 2010 - Essen für das Ruhrgebiet" zeigt, dass themenbezogene Kooperationen in dem jeweils - projektbezogenen - angemessenen organisatorischen Rahmen erfolgreich sein können. Und: "Erfolgreich im Wettbewerb um Arbeitsplätze, Unternehmen, kluge Köpfe und Lebensqualität werden die Kommunen sein, die kooperieren, die ihre Potenziale bündeln", so Staatssekretär Dr. Engelbert Lütke Daldrup.